Etwas übers Junior-Handling
Einleitung:
Junior Handling kommt aus Amerika, wo es schon lang verbreitet ist. In Deutschland wurde es erst vor etwas weniger als einem Jahrzehnt vom VDH eingeführt, von den meisten Rassehundevereinen erst vor fünf Jahren oder noch später.
Im Großen und Ganzen geht es bei Junior Handling darum, die Kinder und Jugendlichen darauf vorzubereiten, einen Hund rassegerecht auf Ausstellungen zu führen. Es gibt Junior Handling sowohl auf großen Rassehundeausstellungen, wo nur die absoluten Profis starten, als auch auf kleinen Zuchtschauen, wo der Spaß im Vordergrund steht und dem Publikum einmal gezeigt werden soll, dass auch schon Kinder einen Hund gut vorführen können.
Das Junior Handling wird zunächst grob in zwei Teile gegliedert: Die Präsentation des Hundes im Stand und in der Bewegung. Die Präsentation im Stand variiert je nach Rasse; bei kleinen Hunden wird sie auf dem Richtertisch durchgefährt, bei mittelgroßen und großen Hunden auf dem Boden. Dabei wird jedoch nicht das Aussehen des Hundes bewertet, sondern vielmehr der Umgang des Führers mit dem Hund und das Verhalten des Hundes an sich. Letzterer sollte sich zum Beispiel vom Richter das Gebiss ansehen lassen und nicht aggressiv reagieren.
Bei der Präsentation in der Bewegung wird der Hund in verschiedenen Figuren vorgeführt. Es gibt sechs Figuren (werden auf den nächsten Seiten erklärt), davon werden jedoch gewöhnlich - je nach Richter - nur drei oder vier verlangt.
Im Gegensatz zum normalen Vorführen des Hundes auf der Ausstellung, wo der Hund nur links geführt wird, muss der Hund beim Junior Handling zeitweise auch auf der rechten Seite geführt werden. Dabei wird das Wechseln des Hundes von einer Seite auf die andere bei gleichzeitigem Richtungswechsel als Showwende durchgeführt, die ich im Folgenden erlüutern werde, weil sie sehr oft Probleme macht.
Bei der "Wende nach innen" befindet sich der Hund zunächst ganz normal auf der linken Seite. Man geht nun einen Schritt nach vorne, dreht sich nach links zum Hund hin und nimmt die Leine aus der linken Hand in die rechte. Dann geht man wieder zurück und hat den Hund nun auf der rechten Seite.
Bei der im Zuchtschauring sehr häufig praktizierten "Show-Wende" bleibt der Hund beim Richtungswechsel auf der linken Seite des Vorführers: dieser läuft mit erhöhter Geschwindigkeit außen um den Hund herum, damit dieser nicht abbremsen muss.
Das Wechseln des Hundes beruht auf dem Grundsatz des Junior Handlings, nämlich, dass immer die Reihenfolge Richter - Hund - Führer eingehalten werden muss. Konkret heißt das, dass sich der Führer nie zwischen Hund und Richter stellen darf, denn beim Junior Handling muss der Richter immer den Hund sehen ohne selbst seine Position zu wechseln. Daher ist es bei manchen Figuren nötig, den Hund auf die andere Seite zu wechseln, damit er wieder zum Richter zeigt. Auch wenn zum Beispiel mehrere Führer mit ihren Hunden in einer Reihe stehen und der Richter zwischen ihnen durchgeht, muss sich der Führer immer so drehen, dass der Richter den Hund sieht.
Kreis:
Steht der Richter in der Mitte, läuft man im Kreis (immer links herum; gegen den Uhrzeigersinn um ihn herum, der Hund ist dabei auf der linken Seite. Diese Übung wird meist zu Beginn in der Gruppe durchgeführt. Es sollte dabei auf gleichmäßige Abstände sowie gleichmäßiges, flottes Tempo geachtet werden. Sobald der Richter seine Position wechselt und außerhalb des Kreises steht , wird der Hund immer vorn herum auf die Äußere, die rechte Seite gewechselt, wenn man am Richter vorbeiläuft. Dadurch kann der Richter immer den Hund sehen. Danach kommt der Hund wieder hinten herum auf die linke Seite.
Dreieck:
Bei dieser Übung läuft man vom Richter weg auf die rechte Ecke des Rings zu, dann auf die - vom Richter aus gesehen - linke Ecke und wieder zurück zum Richter. Dann präsentiert man noch den Hund seitlich im Stand in ausreichendem Abstand vor dem Richter. Bei dieser Übung läuft der Hund immer innen, auf der linken Seite. Anders als in der Videosequenz links sollte sich der Hund fließend bewegen und NICHT an den Ecken anhalten.
L:
Bei dieser Einzelübung geht man geradeaus vom Richter weg auf das Ende des Rings zu, den Hund auf der linken Seite. Dann dreht man sich nach links und geht auf die - vom Richter aus gesehen - linke Ecke zu und macht dort eine Schauwende Nr. 1. Der Hund ist nun auf der rechten Seite und zeigt wieder zum Richter. Nun geht man geradeaus, und dann rechts zurück zum Richter. Nicht vergessen, den Hund wieder in ausreichendem Abstand von der Seite dem Richter im Stand vorführen.
T:
Hier fängt man wie beim L an: Vom Richter geradeaus weg, dann nach links in die Ecke, Schauwende Nr. 1. Dann geht man jedoch weiter geradeaus in die - vom Richter aus gesehen - rechte Ecke und macht dort die Schauwende Nr. 2 sodass der Hund wieder auf der linken Seite ist. Dann einfach wieder zurück wie auf der Zeichnung beschrieben und den Hund noch präsentieren.
Und schließlich noch etwas zur Kleidung: Sie sollte immer sauber und gepflegt sein und möglichst zum Hund passen.
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